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Deutschlands Titeltraum geplatzt


09. 07. 2011 - Enrico Barz

Die Frauen-WM 2011 in Deutschland hat ihr größtes Zugpferd verloren. Die Mannschaft des Gastgebers ist überraschend bereits im Viertelfinale ausgeschieden, der Traum von der Titelverteidigung geplatzt. Vor 26.067 Zuschauern in der ausverkauften Arena im Allerpark gelang es dem Team von Silvia Neid nicht, in 120 Minuten ein Tor gegen Japan zu erzielen. Die Asiatinnen ihrerseits hatten da mehr Erfolg. Karina Maruyama veredelte ein traumhaftes Zuspiel von Homare Sawa und markierte den entscheidenden Treffer zum 0:1 (108.).

Eine fußballerische Bereicherung des Turniers und ein verdienter Halbfinalist

Japan gehörte schon vor Turnierbeginn zum Favoritenkreis. Diese Stellung wusste die Mannschaft von Trainer Norio Sasaki bisher durchaus zu bestätigen. Für den vorläufigen Höhepunkt sorgten die Asiatinnen heute. Sie gewannen ein richtig enges Spiel gegen einen starken Konkurrenten.

Die Partie stand auf hohem taktischen Niveau. Eine gesicherte Defensive und gute Raumaufteilung schienen die wichtigsten Kriterien zu sein. Entsprechend wenige verheißungsvolle Situationen gab es zu bestaunen. Die Japanerinnen glänzten mit ihren technischen Fertigkeiten. In dieser Hinsicht sind sie das Maß aller Dinge bei dieser WM. Nur war das flüssige Kombinationsspiel oft nur in Ansätzen zu erkennen. Richtung Tor fehlte zumeist die Durchschlagskraft.

Auf des Messers Schneide enden kleine Fehler schnell tödlich

Die deutsche Mannschaft warf ihre Dynamik in die Waagschale. So entstand der Eindruck, die DFB-Elf hätte mehr vom Spiel. In Wahrheit verzeichnete Japan 54 Prozent Ballbesitz. Zumindest aber zeigte sich die Frauen von Silvia Neid deutlich bemühter um Offensivaktionen – und das nicht erst nach dem Gegentreffer. Mehr als doppelt so viele Torschüsse, viele Standardsituationen und Flanken – an den Gelegenheiten mangelte es nicht. Doch fehlten in nahezu allen diesen Szenen Genauigkeit und Konsequenz, um echte Chancen und dann auch Tore daraus zu machen.

Und so entschied letztlich eine Unachtsamkeit im deutschen Defensivverbund – eine Kleinigkeit eben. Genau dadurch werden Sieger in engen Spielen auf hohem Niveau gefunden.

Olympiateilnahme in weiter Ferne

Doch als ob das frühzeitige Aus bei der Heim-WM nicht schon schlimm genug wäre, hat die Niederlage gegen Japan wohl noch weiterreichende Konsequenzen. Erstmals seit Frauenfußball 1996 olympisch ist, wird aller Voraussicht nach 2012 keine deutsche Mannschaft am Start sein. Neben dem Gastgeber Großbritannien bleiben nur zwei Startplätze für die UEFA. Einen sicherte sich heute Frankreich, den zweiten kann Schweden morgen mit einem Sieg gegen Australien für sich beanspruchen. Die DFB-Frauen wären dann im kommenden Jahr in London nur Zuschauer.

Kein Happy End für Prinz

Zugleich gingen heute großartige Spielerkarrieren sang- und klanglos zu Ende – zumindest was die Nationalmannschaft betrifft. Allen voran Birgit Prinz verabschiedete sich, 120 Minuten auf der Bank sitzend, von der großen Fußballbühne.

Ob es für Kim Kulig noch ein Happy End geben wird, müssen eingehende Untersuchungen zeigen. Die Mittelfeldspielerin musste bereits in der Anfangsphase mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausgewechselt werden.

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