Frankreich behält die Nerven und siegt

09. 07. 2011 - Enrico Barz

Der erste Halbfinalteilnehmer der WM 2011 wurde am frühen Abend in Leverkusen ermittelt. Vor 26.395 Zuschauern verdiente sich Frankreich den am Ende glücklichen Sieg im Elfmeterschießen gegen England. Die Mannschaft von Trainer Bruno Bini hatte die größere fußballerische Qualität zu bieten und wirkte aktiver im Bemühen um das eigene Angriffsspiel. 30:7 Torschüsse standen für die Französinnen am Ende zu Buche.

England agierte lange Zeit abwartend, spielte einfallslos lange Bälle. Erst nach dem Seitenwechsel wurde die Elf von Trainerin Hope Powell etwas aktiver und belohnte sich recht schnell mit dem Führungstreffer von Jill Scott (59.). Das Tor sorgte zusätzlich für Rückenwind bei den Engländerinnen. Beinahe hätte der effiziente Auftritt restlos zum Erfolg geführt, doch kurz vor Schluss prämierte Élise Bussaglia ihre Mannschaft für die nimmermüden Bemühungen (88.). Das bedeutete Verlängerung.

Physisch, fußballerisch, nervlich – Frankreich auf der Höhe

England aber hatte sein Pulver in physischer Hinsicht bereits verschossen. Einige Spielerinnen gingen auf dem Zahnfleisch. Kelly Smith konnte sich kaum noch bewegen, Faye White war ebenfalls angeschlagen. Und so schleppte man sich ins Elfmeterschießen, dieses blieb die einzige Hoffnung.

Das Ausschießen vom ominösen Punkt konnten die Französinnen trotz all ihrer Unternehmungen nicht verhindern. Und dann scheiterte auch noch die erste Schützin Camille Abily. Danach trafen zunächst alle, auch die verletzte Kelly Smith. Doch das Blatt wendete sich noch einmal. Der Ball von Claire Rafferty fand den Weg ins Tor nicht. So brachte Eugénie Le Sommer, extra für das Strafstoßschießen eingewechselt, Frankreich erstmals in Führung. Anschließend schoss Englands Spielführerin an die Querlatte – der finale Fehlschuss.

Während für "Hope's Lions" de WM damit beendet ist, freut sich die französische Mannschaft auf das Halbfinale am kommenden Mittwoch in Mönchengladbach.